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So wurde das GeoPortal bereits Teil eines großen Förderantrags zum Thema „Urbane Produktion“ im Rahmen der EFRE.NRW-Ausschreibung „Regio.NRW – Innovation und Transfer“. Im Rahmen des Projektes sollen urbane Produktionsstätten im Bergischen Land kartiert und im GeoPortal eingetragen werden. Hierzu wird eine erste iframe-Lösung programmiert werden, die dann künftig auch für andere Vorhaben als Dienstleistung angeboten werden kann. Für diese Form von Dienstleistungen für weitere (Forschungs-)Projekte wurde öffentlich insbesondere im Rahmen eines über einstündigen Podcast-Interviews mit bergisch.io, der Digitalisierungsplattform im Bergischen Land, geworben, der am 23. August veröffentlicht wurde[1].

Im Rahmen der Fortführung des Projektes ist es neben der technischen Weiterentwicklung und der dafür zu akquirierenden finanziellen Mittel von besonderer Relevanz, die möglichen thematischen Ausrichtungen weiter zu schärfen und sich ergebende Synergien zu nutzen. Dabei gilt es, den Spagat zwischen thematischer Vielfalt, die durch die theoretische Basis des BLI-urban geschaffen wurde, nicht zu verlieren und dennoch einzelne Themenstränge nachhaltig zu vertiefen.

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Immer wieder wird im Kontext OpenData von den „ungehobenen Schätzen“ der öffentlich zugänglichen Daten gesprochen. Dass gerade die Zivilgesellschaft in das Heben dieser Schätze eingebunden werden sollte, ist Ausgangspunkt dieses Ansatzes. Denn erst aus der zivilgesellschaftlichen Perspektive können Datenschätze als solche für das Gemeinwohl erkannt werden. Hierfür bedarf es einer Plattform, die die vorhandenen Daten sammelt, sicht- und nutzbar macht. Denn sowohl im öffentlichen Bereich als auch aus zivilgesellschaftlicher Initiative werden wertvolle offene Daten erhoben und bereitgestellt. Selten sind allerdings verbindende Schnittstellen definiert, die die Daten niedrigschwellig für neue Anwendungen nutzbar machen. So steht jedes Vorhaben vor der Aufgabe, individuelle Lösungen für das Zusammenfügen von Daten aufzubauen. Für diesen Ansatz ist der Aufbau einer Community notwendig.
Im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Modellregionen in NRW“ (Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen) gab es die Überlegung, ein neues „Open Data Institut NRW“ aufzubauen, bei dem das GeoPortal einen Baustein darstellen würde. Vorbild ist das „The Open Data Institute“ in London. Diese Idee konnte dann jedoch nicht weiterverfolgt, da entsprechende Treiber für das Vorhaben auf Universitätsebene fehlten.

2. GeoPortal als Wissenschaftskommunikationstool

Viel Wissen wird in Forschungsprojekten produziert, doch kommt es nur selten zu einer sinnvollen Zusammenführung von Wissen aus unterschiedlichen Kontexten und/oder dessen Weiterverwendung. Wissenschaftskommunikation wird zudem meist nur in eine Richtung kommuniziert. Das GeoPortal könnte ein Wissenschaftskommunikationstool werden, das für diese Herausforderungen eine Lösung anbietet und wissenschaftliche Projekte, Studien, Berichte sowie studentische Arbeiten und Projekte in der Lehre zusammenführt. Zielsetzung wäre es, Wissen im urbanen Raum zusammenzuführen und die disziplinübergreifende Vernetzung zu fördern. In diesem Kontext wurden erste Überlegungen zu einer Errichtung eines virtuellen Science-Shops für Wuppertal angestellt, für das das GeoPortal des Guten Lebens als Wissenschaftskommunikationstool dienen könnte. Diese Möglichkeit kann weiterhin verfolgt werden, es fehlt jedoch an einer entsprechenden Finanzierung zur Realisierung des Vorhabens.

3. Das GeoPortal als Dienstleistungsangebot für Unternehmen

Verschiedene Dienstleistungen für Unternehmen, die mit dem GeoPortal angeboten werden könnten, wurden in der Projektlaufzeit diskutiert. Möglich wäre etwa die Erarbeitung eines White-Label-Tools, mit dem themenspezifische Plattformansichten realisiert werden. Das Sponsoring einer solchen Karte durch ein Unternehmen bzw. eine entsprechende Beauftragung zur Erstellung kann zu Marketingzwecken des Unternehmens genutzt werden. Denkbar wäre bspw. die Beauftragung einer Themenkarte zu Outdoor-Sportstätten im GeoPortal im Rahmen einer Kampagne einer Krankenversicherung. Das Konsortium hat sich jedoch auf einen, zumindest zunächst, rein gemeinnützigen und nicht-kommerziellen Ansatz geeinigt, weshalb dieser Ansatz zurückgestellt wurde. Dienstleistungen dieser und ähnlicher Art sollen daher zunächst nur zur Einbettung von wissenschaftlichen Forschungsdaten angeboten werden.

4. Bürgerwissenschaftliches Tool

Die Nutzung der Plattform als bürgerwissenschaftliches Tool wird angestrebt. Wichtig hier sind jedoch die Qualitätssicherung (z. B. keine Änderungen bei wissenschaftlichen Datensätzen), die Autorenschaft auch für eine bessere Nachvollziehbarkeit sowie die Einhaltung wissenschaftlicher Standards. Diese Aspekte wurden in Interviews mit ausgewählten WissenschaftlerInnen der BUW identifiziert (siehe II.1 Arbeitspaket 1). Wichtig für diesen Ansatz ist die weitere Sensibilisierung für Citizen Science an der Universität, etwa durch das TransZent. Im Rahmen eines regionalen Projektes zur Urbanen Produktion sowie die Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Ernährungsrat in Wuppertal wird die Nutzung als bürgerwissenschaftlichen Tools eröffnet.

5. Das GeoPortal als BLI-urban-Plattform

Das GeoPortal des Guten Lebens ist anhand von 12 Dimensionen strukturiert. Diese sind an den Better-Life-Index-urban (BLI-u) angelehnt, einer im Projekt Wohlstands-Transformation Wuppertal angepassten Version des BLI der OECD. Die dem BLI-u zugeordneten Daten im GeoPortal des Guten Lebens erlauben einerseits, im Portal visuell Vernetzungen und Zusammenhänge zu erkennen. Andererseits sollen auch komplexe Analysen und Datenauswertungen auf verschiedenen Ebenen zukünftig durchführbar sein: So könnten dann der Index sowie die einzelnen Indikatoren im Portal berechnet werden und schließlich Vergleiche zwischen Staaten, Bundesländern, Städten oder gar Quartieren ermöglicht werden. Damit würde ein Beitrag zur Entwicklung eines alternativen Wohlstandsindizes geleistet, der AkteurInnen auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene als Argumentations-, Planungs- und Handlungsgrundlage dienen könnte. Zusätzlich würden Lösungen entwickelt, die aktuell in unterschiedlichen Formaten öffentlich zugänglichen Geodaten z. B. von Kommunen zu kombinieren. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Nutzung von Geodaten in der Bundesrepublik.

6. Lokale Plattform

Die Nutzung der Plattform für lokale Aktivitäten wurde im Rahmen des Projektes insbesondere durch beteiligte BürgerInnen genannt, etwa zur Kartierung von kulturellen Veranstaltungen oder Initiativen (z. B. Unverpackt-Läden). Hier wurde zuletzt ein Konzept für die Verortung von Kulturveranstaltungen und -räumen zunächst in Wuppertal beim dritten GeoHack erarbeitet, das vom Gewinnerteam auch umgesetzt wird. Dadurch gewinnt die Plattform als Portal für lokale Aktivitäten, Orte und Veranstaltungen des Guten Lebens an Bedeutung und kann später unkompliziert auch auf andere Städte erweitert werden.

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Diese möglichen Ausrichtungen inklusive der Arbeitsergebnisse und relevanter Unterlagen werden der Community zur Verfügung gestellt. Ein Community-Meeting zum Ende des Projektes am 14.08.2019 in Utopiastadt stellte dabei den Auftakt für die communitygestützte Weiterführung des GeoPortals des Guten Lebens dar.

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Der jeweilige Programmierstand des komplexen GeoPortals sowie dessen thematische Breite erschwerten die endgültige Festlegung auf ein spezifisches Geschäftsmodell im Rahmen der Projektlaufzeit. Die Breite der Funktionen – ein Tool zur Unterstützung bürgerwissenschaftlicher Projekte, ein Instrument für die Wissenschaftskommunikation oder „einfach nur“ eine interaktive Karte für das „Gute Leben“, erschweren die Festlegung zusätzlich. Denn damit verbunden sind nicht zuletzt unterschiedliche Zielgruppen. Statt sich für ein Geschäftsmodell zu entscheiden, wurden im Arbeitspaket 3 stattdessen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Geschäftsmodelle untersucht und Workshops durchgeführt, um die Rahmenbedingungen wie bspw. den ethischen Rahmen festzulegen. Durch die oben genannten Ergebnisse des Arbeitspaketes (Stakeholderanalyse, Proto-Personas, Kosten- und Maßnahmenplan zur Markenentwickelung) sowie die Sicherung der Übergangsphase des GeoPortals konnte so die Verstetigung des GeoPortals sichergestellt und eine Gründung vorbereitet werden.



[1]Siehe https://bergisch.io/Blog/Folge-037-Das-Portal-des-guten-Lebens/b48.